Die Kunst der Pause
Was ist die „behütete Pause“?
Kurz Zusammengefasst, die behütete Pause ist unser wichtigstes Element in der Freiheitsdressur, wichtig für das Pferd. Nicht weil diese Pause spektakulär ist, oder toll ausschaut, ganz im Gegenteil, es ist ein oft unscheinbarer Moment. Ein entspannter Mensch neben einem ebenso entspannten Pferd. Weder elegant, noch ausdrucksstark, doch genau darin liegt der Zauber. Es ist ein Moment der Ruhe und Sicherheit.
Was ist das größte Lob für dein Pferd?
Was wünschen sich unsere Pferde am meisten? Ein Leckerli? Das Kraulen am Mähnenkamm? Streicheln, tätscheln, abbusseln? Wir sagen nein, all das können wir natürlich machen und es wird das eine Pferd mehr, das andere weniger interessieren und vielleicht auch freuen, doch das höchste Ziel eines Fluchttieres ist Sicherheit. Ein Ort der Entspannung, Verantwortung abgeben und Ruhe empfinden. OHNE DRUCK, mit einem starken Partner, der alles im Blick hat. Genau das ist die behütete Pause.
In unserer Art der Freiheitsdressur versuchen wir mit unseren Pferden in einen Dialog zu treten. Pferde werden nie unsere Sprache sprechen, wir können sie natürlich auf Stimmkommandos oder Gertenzeichen konditionieren, aber wer seinem Pferd ein echter Partner sein möchte: der muss Pferdesprache sprechen!
Wozu also die Pause?
In der Beziehung zwischen Mensch und Pferd schließen wir einen „Deal“ ab. Der Mensch möchte die Bewegung des Pferdes für sich, das Pferd bekommt dafür die von uns beschützte Pause. In der Natur des Pferdes ist eine Erholung spendende Pause nur möglich, wenn es jemanden gibt, der für Sicherheit sorgt (Leittier). Nur so kann das Pferd entspannen. Die behütete Pause ist also das wesentliche Element im Deal des Menschen mit dem Pferd. Sie macht uns zu einem starken Leittier!
Ohne diese Pause können wir keine positive Freiheitsdressur, aufgebaut auf Freundschaft und Vertrauen, erreichen.
Also nehmt euch Zeit für Pausen!